Historische Geschichte zum Anfassen für Fremde in Safranbolu Türkei

Safranbolu ist zwar nur eine türkische Kleinstadt, die aber jede Menge zu bieten hat. Als Fremde werden Sie hier auf einen Teil der historischen Geschichte des Landes bzw. der Region stoßen. Dabei ist es ja meist so: Die großen Städte der Welt sind erst spät entstanden und haben wenig zu erzählen, wenn man es historisch betrachtet. Denn regelrecht gewachsen sind Länder immer in solchen Regionen. Diese Stadt liegt dabei im nördlichen Anatolien und in dieser Region relativ zentral und ist der Hauptort des gleichnamigen Landkreises in der Provinz Karabük. Genauer gesagt liegt die Stadt nordöstlich von Karabük. Bekannt ist die Stadt wegen der Fachwerkhäuser, die für das historisch geprägte Stadtbild verantwortlich sind. 1994 wurde die Stadt in der Türkei eben wegen dieser Häuser auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt.

Historische Geschichte zum Anfassen für Fremde in Safranbolu Türkei
Historische Geschichte zum Anfassen für Fremde in Safranbolu Türkei

Daten und Fakten zur Historie

Die Stadt hat rund 67.000 Einwohner und eine Fläche von 750 Quadratkilometern. Es gibt eine besondere Delikatesse, die die Stadt zu bieten hat – Lokum. Hier handelt es sich um eine auf Sirup beruhende Süßigkeit. Bekannt wurde die Stadt durch die großen militärischen Auseinandersetzungen, die zwischen 1919 und 1922 in der Region zwischen den nationaltürkischen Truppen unter Oberbefehl von Mustafa Kemal Pascha, später Atatürk, gegen die griechische Invasionsarmee geführt wurden. Damals waren die Einwohner der Stadt noch zum großen Teil Griechen. Diese wurden dann 1923 wieder zurück umgesiedelt. vDoch schon vorher schrieb die Stadt bzw. die Region im nördlichen Anatolien Geschichte. Davon zeugen die traditionellen osmanischen Häuser mit den rechteckigen Wasserbecken, den havuz, im Gebäude. Darüber hinaus gehört zu den Zeugnissen der langen Geschichte und Bedeutung der Stadt die Residenz von Süleyman Pascha und die Cinci hani, eine Karawanserei, die aus dem 17. Jahrhundert stammt sowie der Cinci hamam, ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Und auch die Byzantiner übten hier ihre Macht aus. Ein Zeugnis davon ist das byzantinisches Aquädukt, das sich rund sieben Kilometer nördlich der Stadt bei Incekaya befindet. Als Fremde kann man in dieser Stadt und in der Region regelrecht Historie entdecken.

Oberstadt, Mittelstadt und Unterstadt

Die Stadt ist in drei Teile gegliedert – eine Oberstadt, eine Unterstadt und eine Mittelstadt. Unterstadt und Mittelstadt werden vom alten Stadtzentrum Çarsi Bölgesi und dem modernen Zentrum Kiranköy Bölgesi geprägt. Die Oberstadt wird als Baglar, wo die Einheimischen einst nur ihre Sommerfrische verbrachten.

Die Region

Auch außerhalb der Stadtmauern lässt sich sehr viel entdecken im Norden von Anatolien. Hierzu gehört vor allem die Naturhöhle Bulak Magarasi. Deren zu besichtigender Teil hat eine Länge von rund 400 Metern. Die Gesamtlänge beträgt ca. sechs Kilometer. Die Höhle erstreckt sich dabei auf drei Ebenen. Der mittlere Teil wird von einem Bach durchflossen, welcher sich zu einem Wasserfall vor, der rund 15 Meter hoch ist. Ein Aquädukt aus osmanischer Zeit, das Inceköprü Safranbolu, gehört ebenfalls zum Besichtigungsumfang. Der Bach, der dazugehört, fließt danach durch ein malerisches tiefes Tal. Hier finden Freiluftveranstaltungen statt. Rund 20 Kilometer von der Stadt entfernt befinden sich die großen Felder mit den berühmten Safran-Krokussen, durch die Safranbolu einst ihren Namen erhielt.