Traditionelle Feste in Madrid bringt jeden Fremden zum staunen

Madrid ist ganzjährig ein lohnenswertes Reiseziel. Das liegt nicht nur an der beeindruckenden Architektur, den prächtigen Boulevards oder den vielzähligen Museen. Die Madrileños, so nennen sich die Stadtbewohner, feiern auch gerne. Touristen sollten sich vor allem die folgenden Feste nicht entgehen lassen:

Karneval im Spanien

Karneval ist in Spanien äußerst beliebt. Der Madrider Karneval hat eine lange Tradition und wurde bereits im Mittelalter gefeiert. Unter der Herrschaft von General Franco wurde die Tradition während des Bürgerkriegs jedoch unterbrochen. Seit 1976 verkleiden sich die Madrileños wieder. Ein Besuch der Hauptstadt im Februar lohnt sich auf jeden Fall. Neben dem großen Karnevalsumzug und der Karnevalsansprache findet im Ballsaal des Círculo de Bellas Artes auch ein pompöser Maskenball statt.

Den Höhepunkt und auch den Abschluss der Festlichkeiten bildet das traditionelle „El gran entierro de la sardina“. Bei der grossen Beerdigung der Sardine kleiden sich die Besucher schwarz und tragen eine Art Sarg mit einer Sardine aus Pappe umher.

Dos de mayo am 2. Mai

Der 2. Mai ist ein bedeutsamer Tag in der Geschichte Madrids. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lehnten sich die Stadtbewohner gegen Joseph Bonaparte, Napoleons Bruder, auf. Es folgte ein sechsjähriger Krieg, der mit der ersten Verfassung des Landes endete. Feierlichkeiten finden vorwiegend auf dem Plaza de 2 de mayo im Viertel Malasaña statt. Die Trinkverbote auf der Straße gelten dann als aufgehoben. Einem feucht-fröhlichen Fest steht dann nichts mehr im Wege.

Traditionelle Feste in Madrid bringt jeden Fremden zum staunen
Traditionelle Feste in Madrid bringt jeden Fremden zum staunen

San Isidro rund um den 15. Mai

Madrid verfügt über einen weiteren Feiertag im Mai, der mit seinen Traditionen besticht. Er beruht auf der Heiligsprechung des San Isidro, des Schutzpatrones der spanischen Hauptstadt. Der Legende nach war San Isidro für seine Wohltaten bekannt und ließ sogar Wasser in einem Brunnen ansteigen. Näheres kann in der Kirche San Isidro nachgelesen werden.

Mit Tanz, Musik, Umzügen, Messen und Ausstellungen feiert Madrid neun Tage ihren Schutzpatron. Besonders interessant sind Vorführungen des El Chotis. Dieser Tanz aus dem 19. Jahrhundert ist schottischen Ursprungs. Die Tänzer, die „majos“ und „majas“ oder auch „chulapos“ und „chulapas“ genannt, sind dabei sehr prächtig gekleidet. Im Prado Museum ist diese Tradition auf zahlreichen Gemälden verewigt.

Auch Stelzengeher treiben ihr Unwesen. Für das leibliche Wohl sorgen sogenannte chiringuitos. Das sind typisch spanische Imbissbuden. Besucher sollten unbedingt Barquillos probieren. Die süßen Waffeln sind fester Bestandteil des San Isidro Festes.

La Almudena ist ein weiterer Festtag, der nur in der Hauptstadt gefeiert wird.

Die Feierlichkeiten starten mit einer großen heiligen Messe am Plaza Mayor. Während der Prozession wird die Statue der heiligen Almudena in einem feierlichen Umzug getragen. Anschließend findet sie wieder ihren Platz in der Kathedrale. Die Bewohner Madrids tragen an diesem Tag besonders festliche, farbenfrohe Kleidung und legen duftende Blumen nieder.

In Ehren der heiligen Jungfrau Almudena kreierten Bäcker vor rund 40 Jahren eine besondere Süßspeise – las coronas de la Almudena. Diese wird an diesem Tag gerne verspeist.

Nochevieja, 31. Dezember

In der Hauptstadt von Spanien lässt sich auch eine wunderbare Silvesternacht verbringen. Der Hauptort für das gelassene Treiben ist dabei der Plaza Puerta del Sol. Wenn der Glockenturm mit dem ersten Gong das neue Jahr einläutet, halten die Madrileños schon ungeduldig ihre Weintrauben bereit. Es soll nämlich viel Glück bringen, zu jedem Glockenschlag eine Traube zu essen. Um das zu ermöglichen, schlägt die Uhr des Madrider Rathauses schlägt alle drei Sekunden. Der Glockenklang wird im Fernsehen übertragen, weshalb viele Spanier auch zu Hause an diesem Brauch teilnehmen. Es ist weiters Tradition in Spanien, einen goldenen Ring in sein Sektglas zu werfen.

Fazit

Madrid besticht das ganze Jahr über mit gelebten Traditionen zu regelmäßigen Feierlichkeiten. Besonders empfehlenswert ist aber sicher eine Reise im Mai. Bei noch angenehmen Temperaturen ist es dann nämlich möglich, gleich zwei Feste zu besuchen.