Wer sich für Japan und die besonderen japanischen Architekturen begeistern kann, kommt an der Stadt Kyoto nicht vorbei. Nicht umsonst nennt man die ehemalige Kaiserresidenz das kulturelle Herz Japans. Die Stadt blickt auf eine belebte 1200 Jahre alte Geschichte zurück. Noch heute gibt es in hier über 1600 buddhistische Tempel und 400 Shinto-Schreine, sowie zahlreiche Paläste und Gärten zu bewundern. Das macht sie zu einem beliebten Reiseziel bei Ausländern. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Kyotos verteilen sich auf drei Gebiete. Den Osten, den Norden und den Westen der Stadt. Auf den umliegenden Berghängen im Norden befinden sich die meisten Tempel der Stadt.
Traditionelle Architekturen in Kyoto
In der Vergangenheit wurde die Stadt nach der klassischen Geomantie in Schachbrettform angelegt. In dieser Schachbrettstruktur reihten sich traditionelle hölzerne Stadthäuser aneinander, welche man Machiya nannte. Die Machiya waren früher die Häsuer der einfachen Bevölkerung. Durch einen Beschluss der japanischen Regierung im Jahre 1975 wurden große Teile dieser Straßenzüge unter Denkmalschutz gestellt. Das hatte zur Folge, dass viele vormalige Bewohner der Machiya, aufgrund der hohen Instandhaltungskosten der traditionellen Holzhäuser, gezwungen waren sich eine neue Bleibe zu suchen. So gelangten viele der alten Häuser in die Hände von wohlhabenderen Besitzern. Klassischerweise sind die Machiyas eine Mischung aus Wohn- und Geschäftshaus. Sie weisen eine sehr schmale Front und eine große Gebäudetiefe auf. Meist schließt sich ein innenliegender Hof an. Diese ungewöhnliche Form begründet sich auf der damaligen Besteuerung, welche sich nach der Breite der Ladenfront richtete. Oft sind die einzelnen Räume in den Machiyas durch die traditionellen japanischen Schiebetüren voneinander getrennt. Öffnet man diese vollständig, verwandelt sich das Haus in eine große Einheit. Die historischen Machiya können auch heute noch im Stadtteil Nishijin, im Nordwesten von Kyoto von Ausländern bewundert werden.
Der Kaiserpalast
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, stellt ganz klar der Kaiserpalast Gosho. Dieser diente dem Kaiser in Japan bis 1868 als Residenz. Gosho bezeichnet alle ummauerten Gebäude, welche sich auf dem Parkgelände zwischen den Straßen Imadegawa im Norden, Marutamachi im Süden, Karasuma im Westen und Teramachi im Osten befinden. Die ummauerte Fläche erstreckt sich auf etwa 1110x 600 m. Die eigentliche Kaiserresidenz ist jedoch nur der Palastkomplex im Norden des Geländes. Das Parkgelände kann von der Allgemeinheit genutzt und betreten werden. Die kaiserlichen Gärten werden vom kaiserlichen Hofamt unterhalten und sin der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres zugänglich. Sie werden der Allgemeinheit zweimal jährlich jeweils eine Woche lang zugänglich gemacht. Für ausländische Besucher sind Besichtigungen das ganze Jahr über, nach vorheriger Anmeldung, zugänglich. Japanische Kultur hautnah!
Tempelanlagen
Ein weiteres Kulturgut ist der Kinkaku-ji. Ein buddhistischer Tempel, welcher besonders für seine Reliquienhalle Shariden bekannt ist. Die oberen Stockwerke sind vollständig mit Blattgold überzogen. Durch diese Besonderheit gewann das Gebäude den Namen Kinkaku, was übersetzt „goldener Pavillon“ heißt. Wegen der großen Bekanntheit dieses Bauwerkes wird heute die gesamte Anlage als Kinkaku-ji, also Goldener-Pavillon-Tempel bezeichnet. Das prunkvolle Bauwerk versetzt zu Recht ins Staunen!
Der Ryoan-ji Tempel mit seinem berühmten Steingarten, ist ebenfalls einen Besuch wert. Ryoan-ji heißt übersetzt „Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen“. Der Tempel wurde 1499 als Zen-Tempel im Nordwesten Kyotos gegründet. Der innerhalb der Tempelanlage befindliche Zen-Garten ist der wohl berühmteste Steingarten Japans. Er besteht aus einer Fläche von etwa 25×10 m gerechtem Kies mit 15 Steinen, welche in bemoosten Gruppen angeordnet sind. Faszinierender Weise sind aus keiner Himmelsrichtung alle Steine auf einmal sichtbar. Ein friedlicher Ort, an dem es viel zu entdecken gibt.