Unweit von Kuala Lumpur liegt ein gewaltiges Kalksteinmassiv, das mit natürlichen Höhlen durchsetzt ist. Kultur- und Naturinteressierte kommen im Norden der Hauptstadt voll auf ihre Kosten. Malaysias uralte Kalksteinhöhlen sind nämlich neben Naturbesonderheiten und seltener Fauna auch reich an monumentale Tempelanlagen.
Der goldene Wächter Kuala Lumpurs
Bereits vor der Höhle erwartet einen die 42 Meter hohe, goldene Statue der hinduistischen Gottheit Murugan, dem auch viele Schreine in der Höhle gewidmet sind. Ehrfurchtgebietend blickt er über Kuala Lumpur und hinter ihm geht es steil bergauf. In knalligen bunten Farbtönen führen über 270 breite Treppenstufen zu den Batu Caves. Der Aufstieg kann gerade bei heißem Wetter anstrengen, deshalb empfiehlt sich der Trip bestens zur Morgen- oder Abendsonne. Unabhängig der Uhrzeit wird es unterwegs aber nie langweilig, denn man kann von den Stufen wunderbar Äffchen beobachten, die sich links und rechts in den Bäumen tummeln. Und haben Reisende den Aufstieg einmal geschafft, erhalten sie tiefe Einblicke in die schönsten Kalksteinhöhlen, die Malaysia zu bieten hat.
Dark Cave – nichts für schwache Nerven
Steigt man die bunten Stufen empor, kommt man auch an eine Abzweigung vorbei, die in die sogenannten Dark Caves führt. Durch tieferliegende Gänge der uralten Kalksteinhöhlen werden nur geführte Touren angeboten, schlicht aus dem Grund, weil sie naturbelassen und stockfinster sind. Reisende bekommen einen Sicherheitshelm und eine Taschenlampe und folgen den Höhlenführer in die Finsternis, um seltene und tiefe Einblicke in das Ökosystem der Höhle zu erhalten. Eine Tour dauert zwischen 20 und 45 Minuten und geht fast zwei Kilometer in den Berg. Der Guide informiert einen dabei über die Entwicklung der Höhle, deutet auf Tiere und besondere Steingebilde, wie große Stalaktiten, von denen seit Millionen Jahren Wasser kontinuierlich tropft. Der Anblick von großen Insekten und Tausenden Fledermäusen über einen, ist jedoch nicht für jedermann.
Die Batu Caves und ihre Tempelanlagen
Der Höhepunkt des Ausflugs in den Norden Kuala Lumpurs sind mit Sicherheit die riesigen und weitläufigen Höhlen der Batu Caves. Hier kann man in ca. 100 Meter Höhe auf eigene Faust tief in den Berg vordringen und sich an den künstlerischen Tempelanlagen, Schreinen und Altären erfreuen. Zu einer besonders spirituellen Erfahrung wird die Höhle zu den Gebetszeiten in den Morgenstunden. Denn nicht nur touristisch Reisende erklimmen den Berg, sondern auch Gläubige und Pilger von weither. Der Eintritt in die Batu Caves ist übrigens für alle frei, allerdings gilt in Anbetracht der religiösen Stätte eine Kleidervorschrift. Beine und Schulter müssen bedeckt sein. Man erhält also nicht nur tiefe Einblicke in uralte Kalksteinhöhlen, sondern auch in die Kultur und Religion von Malaysia. Am Ende der Batu Caves erwartet den Reisenden dann ein offener Bereich mit Blick auf den Himmel und die umgebenden tropischen Bäume, die dicht am Rand der Höhle wachsen. Diese Perspektive von weit unten auf die Natur ist einzigartig. Möchte man mehr über die Geschichte des Hinduismus erfahren, bietet sich ein Besuch der Ramayana Cave an. Sie ist eine Nebenhöhle der Batu Cave und eine Art kleines Museum. Hier finden sich viele kleine und große Figuren, der hinduistischen Religion nachempfunden und erzählen die Geschichte der hiesigen Götter.