Millionenstadt und Modestadt
Mailand ist die zweitgrößte Stadt Italiens. Sie ist das Zentrum der Lombardei und das Herz des wirtschaftlich starken Nordens. Neben zwei Fußballvereinen, die in der höchsten nationalen Spielklasse spielen ist auch noch jede namhafte Modegröße in Mailand vertreten. Und das nicht nur zur Fashion Week. Einkaufen in Mailand kann man in jeder Kategorie. Fast jedes große Modelabel betreibt einen Verkauf in Mailand. Am deutlichsten wird dies, wenn man die Galeria Vittorio Emmanuele Secondo durchschreitet. Diese Einkaufsmeile stammt aus dem 19. Jhd. und fügt sich wunderbar in das Stadtbild Mailands zwischen dem Piazza del Duomo und dem Piazza della Scala ein. In ihr finden sich Modegeschäfte besagter Größen. Die Galeria ist mit Marmor, Stuck und Fresken üppig ausgestattet. Die beiden Passagen, die sich in Kreuzform schneiden sind mit einem Glasgewölbe überdacht, welches teilweise jahreszeitangemessen geschmückt ist. Ein Tipp ist die Illumination an Weihnachten.
Italien und die Renaissance
Die Renaissance wurde von vielen italienischen Künstlern geprägt. Dies kann man in der Hauptstadt der Lombardei fühlen. Die schon benannten Plätze vor dem Dom und vor der Scala sind sehr gute Beispiele hierfür. Nicht nur die namensgebenden Gebäude sondern auch annähernd alle weiteren lassen das Gefühl einer anderen Zeit aufkommen. Die dominierende Farbe ist das Weiß. Säulen, Fresken, Stuck und Kapitelle dominieren das Erscheinungsbild der Fassaden. Dazu kommt der Marmor, der gerade im Dom und am Domdach reichlich eingesetzt wurde. Aber nicht nur die Plätze im Zentrum der Stadt, sondern auch die vielen Straßen und Gassen muten an, als wäre man in die Renaissance zurückversetzt. Darüber hinaus sind als Sehenswürdigkeiten, die symbolisch an vergangene Zeiten erinnern auf jeden Fall das Castello Sforzesco und die Kirche Sant Ambrogio zu nennen. Das Castello wurde mehrfach umgewidmet und hat auch seinen Namen nach dem Initiator der letzten größeren Umbauten zu verdanken. Die vorherigen Besitzer und somit Bauherren des Castello waren alle aus der Familie Visconti. Die Familie Visconti war auch für den Bau des Domes verantwortlich. Die Kirche des heiligen Ambrosius erinnert an einen Kirchenvater der für das lokale Bistum sehr bedeutend ist und nach dem eine eigene Liturgie innerhalb der katholischen Kirche benannt wurde. Diese Liturgie ist nicht nur für Italien einmalig, sondern wird auch nur in sehr wenigen kleinen Teilen der Welt praktiziert.
Atmosphärisch Genießen
Schlendert man durch diese Stadt, die immer mit mindestens einem Hauch Geschichte aufwarten kann und hat man dazu noch den Geruch von gutem italienischen Espresso in der Nase, fühlt man sich fast schon zu einem Stück Pizza oder einer Portion Pasta hingezogen. Sitzt man dann in einem kleinen Straßencafe oder einem Ristorante, kommt es einem so vor, als wäre dese Stadt schon immer so. Die ganze Szenerie hat etwas zeitloses. Den ganzen Sommer über kann man so die Stadt erleben. Für die sonnenverwöhnten Italiener ist der Sommer meist von Juni von August bis Mitte September. Europäer wiederum können getrost den gesamten September veranschlagen und auch noch den Mai dazu nehmen, um einen gefühlten Sommer zu haben.
Mailänder Zauber
Der Zauber der Renaissance entfaltet sich aber nicht nur im Sommer. Im katholisch geprägten Italien sollte man unbedingt einmal Ostern (Pasqua) oder Weihnachten (Natale) erleben. Die Festivitäten sind recht feierlich. Dies merkt man nicht nur an den geschmückten Straßen, Häusern und Kirchen. Auch kulinarisch werden hier Spitzenleistungen aufgeboten. Ein Ostermenü unter sieben Gängen ist eigentlich nicht denkbar. Aber auch der November bietet einen besonderen Anreiz. Es ist ein regional sehr beliebter Künstlermarkt in der von Kunst und Mode geprägten Stadt. Einen Urlaub in Italien kann man verbringen. Einen Bogen um diese Stadt dabei zu machen sollte sehr schwer fallen. Aber auch ein Kurztrip ist sicher lohnend. Zwei Nächte um den Zauber der Stadt zu erleben und einen Aperitivo in einer Seitenstraße zu nehmen sollte man jedoch einplanen.