Bangalore, die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka, gelegen im Südwesten des Subkontinents, hat rund 11,4 Millionen Einwohner. Die Stadt ist Zentrum der zivilen und der militärischen Luft- und Raumfahrtindustrie und -Forschung von Indien. Erst in jüngster Zeit hat sich die Stadt auch zu einem wichtigen IT-Zentrum entwickelt. Für Technikstudenten aus aller Welt ist diese Stadt daher eine ultimative Reise wert. Was aber mach diese Stadt so besonders, gerade was IT angeht? Denn bisher kannten Touristen diese Stadt nur als „Gartenstadt“. Grund dafür sind die zahlreichen Parkanlagen, die es hier gibt.
Lage und Wirtschaft
Ein Grund, warum diese Stadt zu einem IT-Zentrum werden konnte, ist sicherlich ihre Lage. Denn die Stadt befindet sich im sogenannten Dekkan-Tafelland. Es handelt sich hier um einen Teil im südlichen indischen Subkontinents, auf etwa 900 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Hier herrschen trotz der tropischen Lage milde Temperaturen. Im Winter geht die Temperatur sogar auf bis zu 15 °C zurück. Im Sommer steigen die Temperaturen indes nicht über 37 °C. Den Monsun dauert von Mai bis Oktober. Die milden Temperaturen sind aber ideal, damit Forscher und Wissenschaftler hier vor Ort Experimente machen können, ohne dass diese von der Hitze, die sonst wo im Land herrscht, negativ beeinflusst wird. Denn schwülwarmes Wetter und trockene Hitze, wie sonst wo in den Küstenregionen, vertragen technische Kleinstbauteile natürlich nicht. Auf einer Höhe von 900 Metern über dem Meeresspiegel haben sich in den letzten Jahren zahlreiche inländische und vor allem ausländische IT-Unternehmen angesiedelt. Diese machten die Stadt zu einem Zentrum der indischen Softwareindustrie und für Technikstudenten für eine ultimative Reise in ein Schwellenland interessant. Bangalore trägt daher zurecht den Beinamen des „indischen Silicon Valley“. In der Stadt gibt es zahlreiche Callcenter und damit viele Bürotürme und natürlich auch große Technikparks. Hierzu gehören Electronics City und der International Technology Park (ITPL). In der Stadt selbst gibt es viele gebildete Menschen und eine breite Mittelschicht hochqualifizierter und überdurchschnittlich gut verdienender Bürger. Die Stadt hat letztlich in den letzten Jahren ihren Beitrag dazu geleistet, dass Indien zu einem der weltgrößte Exporteur von IT-Dienstleistungen werden konnte. Doch der Leistungsdruck der Programmierer und sonstiger IT-Fachleute ist enorm. Die Schattenseite dieser Stadt ist daher, dass die Selbstmordrate in dieser Stadt seit 2007 die höchste auf dem indischen Subkontinent ist.
Das hat die Stadt Studenten zu bieten
Technikstudenten, die dennoch nach Bangalore kommen, um hier von der Pieke auf zu lernen und sich den Druck zutrauen, der hier herrscht, treffen nicht nur auf eine gut ausgebaute IT-Industrie als potenzielle Arbeitgeber. In der Stadt herrscht auch ein sehr stark ausgeprägtes westliches Konsumverhalten und ein entsprechendes Angebot. Es gibt in der Stadt Einkaufszentren, Multiplex-Kinos und Pubs, Bars und zahlreiche Restaurants mit unterschiedlicher international ausgeprägter Küche. Die Küche ist allerdings – typisch indisch – sehr vegetarisch orientiert und die Kühe sind auch hier heilig. Westliches Fast-Food ist erhältlich, wenn auch nicht an jeder Ecke der Stadt. Und auch das Nachtleben ist im Vergleich zum übrigen Indien sehr ausgeprägt und vielseitig. Die Einwohner der Stadt sind zudem sehr modebewusst und damit trendbewusst und vor allem techniktrendbewusst. Dass man sich hier in einem Schwellenland befindet, empfindet man nicht so. Die Stadt eröffnet IT-Studenten jedenfalls alle Möglichkeiten.