Seit 1923 ist Ankara die Hauptstadt der türkischen Republik. Nach einem großen Brand im Jahr 1917 musste die architektonische Geschichte der Stadt neu geschrieben werden. Rund 5,7 Mio. Menschen leben heute in der Stadt, die Kemal Atatürk einst offenbar ausgewählt hat, um künftig die Hauptstadt der neu ausgerufenen Republik Türkei zu sein. Warum gerade die Wahl auf diese Stadt fiel, das ist bis heute unklar. Es scheint fast so, als würde die Stadt erst seit 1923 wirklich existieren. Doch das ist bei weitem nicht so. Und das lernen auch immer mehr ausländische Gäste, die sich dafür entscheiden eine Spritztour durch diese Stadt, durch die Hauptstadt von einem Land zu machen, das nicht einmal seit 1923 in seinen Grundfesten besteht, aber aus den Grundfesten des Osmanischen Reiches entstanden ist.
Einst blühende phrygische Siedlung
Ankara hat dabei eine längere Geschichte, als man denkt – sogar eine antike Geschichte. Und diese antike Geschichte begann durch die Gründung einer später blühenden phrygischen Siedlung, die an der persischen Königsstraße, entstand, wo sich die heutige Hauptstadt der Türkei befindet. Im römischer Zeit war die Stadt schon einmal Hauptstadt, und zwar der römischen Provinz Galatien. Die Gründer dieser Hauptstadt keltischer Herkunft waren Söldner. Es handelte sich um mehrere Stämme, die 44 v. Chr. nach Caesars Ermordung durch König Deiotaros vereinigt wurden. Aus dieser Zeit erhalten geblieben ist der Augustustempel und die römischen Bäder sowie die Juliansäule. Von 717 bis 775 stand die Stadt unter byzantinischer Herrschaft. Doch die Osmanen waren nicht mehr weit. Dabei stammen aus byzantinischer Zeit die eindrucksvollen Befestigungsmauern der Zitadelle, die bis heute erhalten sind. Ein weiterer Akt für die antike Geschichte der Stadt war die Machtübernahme der Osmanen.
Die Hauptstadt heute
1917 kam es aber zu einem schweren Brand in dieser Stadt. Dieser forderte viele Opfer und auch die Architektur der Stadt litt stark. Ab den 1920er Jahren entstanden indes moderne Gebäude – vor allem dank der Hilfe von deutschen Architekten. Dennoch sind auch die Bauten aus der Zeit um 1920 und danach eine Spritztour wert, die ausländische Gäste gerne unternehmen in Sachen Kultur und Architektur durch diese Stadt. Warum Kemal Atatürk ausrechnet Ankara zur Hauptstadt der Republik Türkei erkoren hatte, muss spekulativ bleiben. Sicherlich hat auch die Geschichte der Stadt damit etwas zu tun. Die Stadt ist vor allem von Hochhäusern und Wohnsiedlungen geprägt, die in den 1960er Jahren entstanden sind. Grund dafür war die Landflucht, die zu dieser Zeit herrschte.