Kultur und Türkei – das sind zwei Dinge, die zu diesem Land gehören, wie auch schöne Strände und pure Erholung. Tatsächlich wird die Türkei auch wegen ihrer kulturellen Schätze und ihrer reichhaltigen Geschichte häufig bereist und nicht nur, um sich faul an den Strand zu legen. Im Fokus von vielen Kultureisen steht Ankara, die türkische Hauptstadt. Die Besucher zieht es aus gleich mehreren Gründen in diese Stadt.
Seit 1923 Weltstadt
Die am Fuße des Köroglu-Gebirges liegende Stadt und die hauptstädtisch geprägt ist dadurch, dass sich hier der offizielle Regierungssitz befindet seit 1923, ist auch Weltstadt, wenn man so möchte. Dabei musste die Stadt nach einem großen Brand 1917 erst einmal wieder aufgebaut werden. Der Brand hatte die Stadt weitgehend zerstört. Hinzukam, dass die Umgebung sumpfig war. Es waren deutsche Architekten, die vorwiegend dieser Stadt zu einem neuen Aussehen verhalfen. Die ausländischen Architekten errichteten zum Beispiel das Parlamentsgebäude, ebenso wie mehrere Ministerien und das Gerichtsgebäude und eine Villa für Kemal Atatürk. Eine weitere große Bauwelle setzte in den 1950er Jahren ein, die von Landflucht bestimmt waren. In der Stadt dominieren daher heute im Zentrum große funktionale Quaderbauten und Verkehrsstraßen. Von dem Plan eine „grüne Stadt inmitten der anatolischen Steppe“ zu schaffen verlor immer mehr an Bedeutung. Zumal in den 1980er Jahren Hochhaussiedlungen in der Stadt entstanden. Daran dass die Stadt aber zur Weltstadt wurde, dazu trug vor allem die Zunahme der Einwohnerzahl bei. Heute leben rund 5,7 Mio. Menschen in der Stadt.
Was übrig blieb
Touristen, die heute in die Hauptstadt der Türkei kommen, können durchaus noch einige Bauwerke sehen, die der Brand von 1917 verschont hatte. Dies trifft vor allem auf den Stadtteil Ulus zu, den historischen Stadtkern von Ankara. Hier können die Caracalla-Thermen bestaunt werden, die aus römischer Zeit stammen. Diese römische Badeanlage stammt aus dem 3. Oder dem 4. Jahrhundert. Erhalten davon sind aber nur die Grundmauern mit einigen Zeugnissen der frühen modernen Infrastruktur in Form der Heizungsanlage. Sehenswert ist auch die unmittelbar danebenstehende Ruine des Tempels des Augustus. Vollständig erhalten ist das Mausoleum in Anitkabir. Hier befindet sich aber auch ein Zeugnis aus jüngerer Zeit, und zwar die Ruhestätte des Staatsgründers Kemal Atatürk. Die deutschen Architekten haben sich aber beim Wiederaufbau der Stadt nach dem Brand von 1917 sehr viel Mühe gegeben, um spätere Besucher zu beeindrucken, bei denen Ankara auf dem Plan ihrer Kulturreise steht. Imposant ist auch die Parlamentsgebäude. Es gibt davon drei. Ein Zeugnis aus alter Zeit sind die Zitadelle und das Hacibayram-Viertel. Eine Kultureise in diese Stadt sollte ein Besuch dort auf jeden Fall umfassen. Die Zitadelle steht mitten in der Altstadt. Nicht vergessen sollte Besucher ein Besuch in den vielen Moscheen der Stadt. Die Kocatepe-Moschee ist die größte Moschee der Stadt. Dieser Ort ist nicht nur zum Beten gedacht. In der Moschee befinden sich auch ein Supermarkt, ein Konferenzraum und Teehäuser. Dieser moderne Moscheen-Bau stammt aus den 1960er Jahren. Etwas jüngeren Datums ist die 2008 fertiggestellte Dogramacizade-Ali-Sami-Pasa-Moschee. Und was wäre letztlich eine Kulturreise in die Hauptstadt eines Landes ohne den Besuch von Museen. Diese Stadt hat viele Museen zu bieten.